"Ihr seid nicht für das verantwortlich, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon." (Max Mannheimer, Holocaust-Überlebender, 1916 - 2020). Teil I
Es war kein gewöhnlicher Schulausflug. Es war kein lustiges Thema. Es ging um deutsche Geschichte, um den Nationalsozialismus. Es ging um das, was passiert, wenn Menschen Hass, Terror, Ausgrenzung, Stigmatisierung erfahren und wenn die Vernichtung und Ermordung von Menschen zum Staatsziel erhoben wird.
63 Jugendliche aus drei zehnten Klassen des Ratsgymnasiums Wolfsburg besuchten die Gedenkstätte des ehemaligen KZ Neuengamme bei Hamburg innerhalb eines Demokratie-Projektes ihrer Schule. Christina Dykan Andrés, Fachlehrerin für Deutsch und Geschichte, hatte mit anderen Lehrkräften diesen Ausflug vorbereitet.
Präsidentin Christiane Karweik hat die Gruppe nach Neuengamme begleitet.
Es sei eine emotionale und körperliche Herausforderung gewesen, berichtet sie, aber alle Mühe wert. Während der dreistündigen Führung über das Gelände erlebten die Jugendlichen Geschichtsunterricht der Extraklasse. Der Guide verstand es, die Schülerinnen und Schüler einzubeziehen und über seine Ausführungen laut nachzudenken.
Im KZ Neuengamme waren 120.000 Menschen inhaftiert. Einige Außenlager befanden sich auch im heutigen Wolfsburg (Laagberg, nahe Fallersleben). Mehr als 700 Menschen waren allein in die Laagberg-Baracken verschleppt, um Zwangsarbeit im Volkswagenwerk zu leisten.
Demokratieförderung ist unserem Club ein Anliegen. Unser Lions Club fördert das Demokratie-Programm dieser Schule, weil Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Dies zeigte diese nachhaltige und nachhallende Fahrt. Denn eine nachwachsende Generation erfuhr eindrucksvoll und historisch belegt, was „Vernichtung durch Arbeit“, so der zynische Nazi-Slogan, bedeutete.
Vergesst niemals!
Text und Fotos: Christiane Karweik