Bei farbenfrohem und angenehmen Herbstwetter starteten 12 Lionsfreundinnen und Lionsfreunde in kleinen Fahrgemeinschaften zu einem Tagesausflug in die Altmark, zu dem P Christiane Karweik eingeladen und den sie organisiert hatte.
Die 50-minütige Fahrt führte zunächst in das Ökodorf „Sieben Linden“ bei Beetzendorf: Durch einsame Landschaften, über lange, teils baumgesäumte Straßen, durch gepflegte, aber wie ausgestorben wirkende Dörfer ohne Menschen, in denen die Zeit stillzustehen schien.
Im Ökodorf – ungewöhnlich, speziell - erwartete uns Michael Würfel, der unsere Gruppe am Parkplatz vor dem Dorf mit dem Fahrrad abholte und uns aufgeschlossen und mit großer Offenheit 2 Stunden durch das Dorf führte. Seit 1997 leben auf 100 Hektar Land rund 150 Menschen, Erwachsene und Kinder aller Altersgruppen. Sie verbinden Ökologie, Soziales, Kultur und Ökologie. So gibt es Strohballen-Häuser, eine eigene Abwasserentsorgung bzw. -wiederaufbereitung, eigene Gärtnereien, vor allem „Gemeinschaft und Miteinander“. Entscheidungen werden in Räten vorbereitet und dann von der Gemeinschaft entschieden. Dies zwinge immer wieder zu Kompromissen, sagte unser Begleiter, und sei umgesetzte Demokratie auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Das gemeinsame Mittagessen mit vielen der Dorfbewohner war danach ausgerichtet, was der Garten saisonbedingt hergab. Es war sehr gut.
Jetzt eine Tasse guten Kaffee und ein schönes Stück Kuchen! Na klar! Natürlich im Café Kruse in Salzwedel. Ein speziell für uns vorbereitetes Schaubacken dieser Altmärker Spezialität, handgemacht und am offenen Feuer gebacken, verbunden mit Kaffee und Baumkuchentorte im gemütlichen Ambiente des Traditionshauses Kruse war genau das Richtige. Das Rezept werde nicht verraten und sei streng geheim, verriet uns „der Hausmeister“ wie sich unser freundlicher Gastgeber und Drehorgelspieler im Café selbst nannte. Er erzählte von der Geschichte des Betriebes, von den Schwierigkeiten während der DDR-Zeit, als die Stasi das Rezept von der damaligen Eigentümerin durch eine einjährige Haftstrafe in Bautzen erzwingen wollte und die mühsame „Wiedergeburt“ nach der „Wende“.
Ein Spaziergang unter Leitung der Stadtführerin Frau Burmeister durch die mehr als 900 Jahre bestehende Hansestadt führte über malerisches, aber beschwerlich zu belaufendes Kopfsteinpflaster unter anderem zur Marien- und Katharinenkirche, dem Heimatmuseum mit Salzwedeler Madonna und Weinbergaltar von Lucas Cranach dem Jüngeren, aber auch dem Geburtshaus von Jenny Marx, der Ehefrau von Karl Marx. Während einer Sitzpause in der Mönchskirche – heute Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum - gab es eine Überraschung: auf der elektronischen Orgel erklang die Fuge von Johann Sebastian Bach. Innehalten, Augen schließen und genießen, Sinnlichkeit pur!
Mit einem Abendessen im exklusiven, minimalistisch eingerichteten Restaurant „Heimart“ im Kunsthaus Salzwedel endete der Tagesausflug mit lockeren Gesprächen.
Text: Christiane Karweik








