Am 20. Oktober 2025 erlebten 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Clubs einen besonderen Abend im Hoffmannhaus: LFin Christina Dykan Andrés, Präsidentin der Hoffmann von Fallersleben-Gesellschaft, gewährte in ihrem Vortrag tiefe Einblicke in die private Welt des Dichters August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
Briefe als Zeitkapseln
In einer Zeit, die von digitaler Kommunikation dominiert wird, öffnete LFin Christina Dykan Andrés, eine Schatulle voller Briefe aus dem 19. Jahrhundert. Diese persönliche Korrespondenz – verfasst, beantwortet oder empfangen von Hoffmann von Fallersleben – stammt überwiegend aus dem Familienkreis, insbesondere von seinen Nichten und Neffen.
„Briefe – fast mutet dieser Begriff schon antiquiert an...“
Dieser Kontrast zur modernen Welt machte die Inhalte der historischen Schriftstücke umso eindringlicher. Technisch unterstützt durch S Sebastian Mathis wurden die Dokumente anschaulich präsentiert sowie ein papiergebundenes "Handout" mit dem Familienstammbaum von Hoffmann von Fallersleben an die Anwesenden ausgegeben.
Der familiäre Stammbaum
Die Historikerin gliederte den Stammbaum in drei Generationen und beleuchtete die familiären Verflechtungen:
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August Heinrich Hoffmann (geb. 1798), der als achtes von zehn Kindern zur Welt kam. Seinen Künstlernamen „von Fallersleben“ wählte er in humorvoller Anspielung auf die Entstehung der Adelsfamilien.
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Die zweite Generation (1820er/30er Jahre) wurde prägend. Darunter Ida zum Berge, seine Nichte, die er im Alter von 51 Jahren heiratete. Nach ihrem frühen Tod kümmerten sich die Nichten Adele und Alwine (Töchter seiner Schwester Augusta/e) um ihn und seinen überlebenden Sohn Franz.
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Die dritte Generation umfasste den Kunstmaler Franz Hoffmann Fallersleben, das Kind aus der Ehe mit Ida.
Empathie und Zusammenhalt auf Papier
Inhaltlich transportierten die Briefe eine Fülle von gegenseitiger Empathie, familiärem Zusammenhalt, Besorgnissen bei persönlichen Ereignissen und Freude über individuelle Erfolge. Stilistisch waren sie schwungvoll und sprachlich gehoben.
LFin Dykan Andrés hob hervor, dass diese Familienbriefe lange Zeit in der Forschung unbeachtet blieben. Doch Worte wie „es ist mir eine große Freude, von dir zu hören“ oder das Lob der Nichte und Haushälterin geben heute tiefe Einblicke in die innere Verbindung und die soziale Stellung und Rolle der Frauen in jener Epoche.
Die Referentin präsentierte Original-Briefe aus einer Schenkung an die Hoffmann-Gesellschaft, die sich neben weiteren ca. 600 Briefen aus den Familienzweigen von Agnes Bock (Idas jüngerer Schwester) und den Wendebourgs in der Sammlung befinden.
Angeregter Ausklang
Die sehr einfühlsame Vorstellung familiärer Bezüge endete in einer angeregten, längeren Aussprache zwischen der Referentin und dem Publikum. Unsere Präsidentin dankte LFin Christina Dykan Andrés herzlich „für diesen Einblick in das Menschliche, vor allem die Zuneigung“, verbunden mit einem kleinen Präsent.
Zum Abschluss der Veranstaltung wies die Präsidentin der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft auf den Jahreskalender 2026 der Gesellschaft hin der in ansprechend arrangierten Fotografien besondere Schätze aus der Sammlung präsentiert darunter eine Haarlocke des Dichters sein Tintenfass und das Verlobungsgedicht an Ida dieser Kalender ist direkt im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum erhältlich einige Motive daraus dienen auch zur Bebilderung dieses Artikels
Text: Hans Karweik und Sebastian Mathis















































































































































